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Fünf Titel: Emelie Petz ist eine Klasse für sich

Männer Bundesliga

Die 14-jährige Turnerin der TSG Backnang ist bei den deutschen Meisterschaften in Berlin in der Altersklasse 14 nicht zu schlagen. Emelie Petz hat ihrer ohnehin schon beeindruckenden Edelmetallsammlung die nächsten fünf Goldmedaillen hinzugefügt. Die in der Bundesliga für Stuttgart turnende Sportlerin der TSG Backnang gewann bei der deutschen Meisterschaft in der Altersklasse 14 neben dem Mehrkampf auch alle vier Geräte-Finals.

Mit welchem Talent die in Allmersbach im Tal wohnende 14-Jährige ausgestattet ist und in welch hervorragender Form sie sich befindet, zeigt ein Quervergleich mit den Erwachsenen. Mit ihren 54,45 Punkten im Mehrkampf hätte sie auch bei den Frauen den Titel geholt, denn die EM-Dritte Elisabeth Seitz musste sich im Rahmen des Deutschen Turnfestes in Berlin mit 54,00 Punkten begnügen. Auf den weiteren Plätzen folgten Pauline Schäfer mit 53,90 und Kim Bui mit 53,45 Zählern. Das Problem: Obwohl sie sich in der Bundesliga schon längst mit den besten deutschen Turnerinnen misst, darf Petz bei den nationalen Titelkämpfen erst 2019 bei den Frauen ran. Nächstes Jahr wird sie im AK 15 versuchen, weitere Titel einzufahren, auch dort hätte es schon dieses Mal locker gereicht.

Bevor Petz in der Max-Schmeling-Halle zu ihrer ersten Übung antrat, war sie aber durchaus nervös. Und etwas gehandicapt durch eine Fußverletzung, die das Talent aber bereits im Vorfeld mit den Worten „es ist nichts Ernstes“ abgetan hatte. Sie biss die Zähne zusammen, nahm die Favoritenrolle ohne Umschweife an und startete mit einem sicheren Auftritt am Stufenbarren in den Mehrkampf. Das weibliche TSG-Aushängeschild führte sofort, das Polster war aber noch relativ knapp. Eine gewisse Nervosität blieb ihr Begleiter, zumal nun der bei den meisten Turnerinnen gefürchtete „Zitterbalken“ auf dem Plan stand. Nachdem auch diese Übung gut gelaufen war, „konnte ich anfangen, den Wettkampf zu genießen“, sagt Petz, deren Vorsprung von Gerät zu Gerät wuchs. Nach der dritten Disziplin (Boden) war ihr klar, dass ihr der Sieg kaum noch zu nehmen sein würde. Warum? „Weil der Sprung mein Lieblingsgerät ist, da bin ich mir meiner Leistung sicher“. Am Ende hatte sie einen Vorsprung von mehr als 6,5 Punkten auf die Zweitplatzierte. Das war schon beeindruckend genug, doch der Vergleich mit Nationalturnerinnen wie Seitz, Schäfer und Bui lässt erahnen, was für Emelie Petz in den kommenden Jahren alles drin ist.

Sie blieb auch in den Geräte-Finals sehr konzentriert und gab sich keinerlei Blöße, obwohl sie stets als letzte Turnerin an das jeweilige Gerät musste. Eine Nervenprobe, die sie mit Bravour meisterte. Petz gewann am Boden (13,350) vor Muriel Klumpp (12,500), am Schwebebalken (14,000) vor Lisa Zimmermann (12,750), am Stufenbarren (13,600) vor Leonie Papke (12,600) und am Sprung (14,050) wieder vor Lisa Zimmermann (13,075). Danach fiel sämtliche Nervosität von ihr ab und machte Platz für Erleichterung und Riesenfreude, zumal Petz vor der Siegerehrung der Juniorenmeisterschaften mit anderen Mädels in das Junior-Team Deutschland berufen wurde.

Sie wird sich fortan auf die Junioren-WM 2018 in Glasgow vorbereiten – ihr klares Ziel ist es, einen der fünf Startplätze zu ergattern. Doch zuerst muss die Fußverletzung auskuriert werden.

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